Dienstag, 14. November 2023

Never lose Hope ...

                                          

... das nette Wortspiel hat gestern leider seinen Sinn verloren. Genau wie ich die Hoffnung. Meine unvergleichliche Koboldprinzessin. Mein Brüllkäferchen, mein Agi-Floh, meine Mobbing-Queen, meine Borderline-Collie. Immer eher etwas drüber, ein bisschen wie Chewbaca auf Ecstasy. Und genau so wie sie gelebt hat, ist sie dann auch gestorben. Nicht langsam und mit Zeit, sich darauf vorzubereiten. Sondern mit einem Bääng. Donnerstag waren wir noch alle zusammen auf Runde durch unsere geliebten Wälder. Abends hatte sie Durchfall. Freitag morgen dann erbrochen. Appetit hatte sie auch nicht mehr, hat sich das Essen eher reingequält. Ich hatte noch überlegt, sie zuhause zu lassen mit Peter oder auch selber daheim zu bleiben, aber das Agimobil war ja Hopes zweites Zuhause. Und natürlich wusste ich, dass wir vor Ort Chantal und Susanne treffen würden ...

Mittlerweile wollte Hope weder essen noch trinken, lag nur in ihrem Körbchen, ihrem Lieblingsplatz. Ich bot ihre alle denkbaren Leckerlis an, stopfte herrlich duftendes Nassfutter in ihr Mäulchen, aber sie drehte nur den Kopf weg und behielt das Futter auch nicht lange bei sich. 

Sonntag ergriff Chantal dann die Initiative. Wir spritzten Traubenzucklerlösung in ihr Mäulchen, dann in Miniportionen verdünntes Nassfutter und Smoothie. Tatsächlich wurde sie zwischendurch wacher und begann wieder selbständig zu trinken. Never lose Hope.

Montag früh dann gleich zum Tierarzt. Zum großen Glück war Charlotte an meiner Seite. Hope mochte nicht mehr laufen und lag die meiste Zeit in unseren Armen. Röntgen (warum genau wurde das noch gemacht) unauffällig. Lunge frei, Herz okay. 

Dann die niederschmetternde Diagnose der Blutwerte: die Nierenwerte waren nicht mehr messbar, jenseits von Gut und Böse. Weder Medis noch Infusionen konnten ihr Leben noch retten, nicht einmal ein paar Tage. 

Ich hatte damit gerechnent, dass mich der Tierarzt finanziell ruinieren würde. Aber nicht in meinen schlimmsten Albträumen hätte ich damit gerechnet, dass ich sie nicht einmal wieder mit nach Hause nehmen könnte. 

Charlotte und ich besprachen uns vor der Tür und waren uns einig: Leiden verlängern war keine Option. So lange hatte ich meinem Vater bei seinem Ende zusehen müssen ohne helfen zu können. Hier konnte ich. Auch wenn es mir das Herz gebrochen hat. 

Mit das Schlimmste finde ich immer, wenn man diesen leblosen Körper auf dem Tisch zurücklassen muss ... 

Nun muss ich lernen, ohne Hoffnung zu leben. Klingt nach Drama-Queen, aber genauso fühlt es sich an. Und von Donna und Fly weiß ich, dass es auch nie wirklich besser werden wird ... 











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