Montag, 20. März 2023

Geschafft ...


 ... in doppelter Hinsicht. 2 Tage in dieser spannungsgeladenen Atmosphäre waren für Prinzlein und mich anstrengender als ein sportliches Seminar. Zum Glück habe ich heute Urlaub und Myway liegt neben dem Bildschirm und erholt sich. 

Geschafft auch unsere sportlichen Ziele, oder bzw. meine sportlichen Ziele, Myway hat ja keine eigenen Ambitionen, außer mit mir zu arbeiten. Und da hat er echt abgeliefert. Das ganze Drumherum hat ihn so gar nicht interessiert, er hat nicht nach dem Publikum und nicht nach dem Richter geguckt (wer ihn kennt, weiß, dass das nicht immer so war) - Von 4 Läufen haben wir 3 durchgebracht, davon 2 x 1 Verweigerung, die natürlich Zeit gekostet hat und einen Nuller im nicht ganz anspruchslosen Jumping von Daniel Walz. Ich liebe diesen kleinen tapferen Sheltie - und das hat nichts mit sportlicher Leistung zu tun, sondern mit unserer ganz besonderen Verbindung. Myway ist mein Freund, meine Familie, mein Teamgefährte - und nicht mein Sportgerät. 

Es war ja in den letzten Tagen in Social Media wieder mal die Diskussion, wie sich Agility verändert hat und über Schere zwischen "Normalos" und Profis. Dafür gibt es sicher viele Gründe und die liegen nicht im Agility an sich sondern an den Menschen per se. Irgendwann wurde das Rad erfunden und das wurde so lange entwickelt bis es heute breite Schlappen für Sportwagen gibt und Slicks (oder so) für Rennwagen. 

Eigentlich ein gutes Beispiel fällt mir gerade ein. Niemand käme auf die Idee, eine Hausfrau oder einen unsportlichen Buchhalter (sorry für die uninspirierten Vergleiche) in einem Formel 1-Boliden über den Nürburg-Ring zu schicken. 

Natürlich kann sich jeder mit den nötigen finanziellen Möglichkeiten einen Ferrari zulegen und die Autobahn zur persönlichen Rennstrecke erklären ...

Und während es vor roundabout 15 Jahren, als ich ins Agility eingestiegen bin, noch Malteser und Retriever waren, nette Familienhunde, die man Sonntags mal ins Turnier geführt hat, durch Parcours und über Geräte, auf die ich jetzt gar nicht weiter eingehe - ist die Rassevielfalt auf Turnieren deutlich kleiner geworden ... 

Ich war megastolz auf Myway und mich, dass wir die Qualis für die Qualis geschafft hatten. Und ich wollte mir das einfach mal ansehen, mal dabei sein. Wie so einige, die ich am Wochenende in Mendig getroffen habe. 

Ja, natürlich war ich, waren die anderen Normalos Ballast, die Zeit gekostet haben, Campingplätze weggenommen haben und den ganzen Ablauf verzögert haben. Nur um einmal im Polo über den Nürburgring zu fahren (manchmal liebe ich meine Vergleiche ...) 

Es wurde ja auch deutlich gesagt, dass man die Qualis verschärfen müsse, damit wir Normalos da nicht mehr hinkönnen. Nicht nur weil wir Zeit kosten, sondern weil wir den Profis, bei denen eine Stange fällt, mit Zeitfehlerläufen unter V5 die Punkte wegnehmen, um auf der WM zu starten. Ich lass das jetzt mal so stehen, da hat sicher jeder seine eigene Meinung dazu. 

Letztendlich ist es sicher nachvollziehbar, dass die Profis mit ihrer konstanten Leistung besser vorbereitet sind, auf einer Weltmeisterschaft die Punkte für Deutschland zu holen - an denen wir uns ja dann alle vor Ort als Zuschauer oder im Livestream freuen und unsere Helden feiern. So einige, die es abseits dieser Profiliga auf die WM geschafft haben, waren gar nicht mit den Parcours überfordert sondern mit dem Druck des Teams.

Also: Quo vadis Agility, quo vadis WM?

Die Profi-Liga lässt sich ja noch relativ klar definieren über Trainingsmöglichkeiten und Hundeauswahl. Auch da gibt es noch eine ziemliche Bandbreite, auf die ich mal nicht weiter eingehe.

Viel spannender und uneinheitlicher finde da ich die Welt beyond der Profis.

Warum macht jemand diesen Sport? Das lässt sich noch recht einfach erklären über den Spaß, im Team mit dem Hund einen Parcours zu bewältigen. Aber spätestens, wenn man auf Turniere geht, sucht man ja auch den Wettbewerb. Und stellt sich den Pacouren von Leistungsrichtern, die möglicherweise Skills abfragen, die im Training noch nicht so im Vordergrund standen. Natürlich ist ein Agilityturnier - egal ob Halle oder Outdoor - auch immer ein Treffen mit Freunden und Bekannten, Spaß haben und Sektchen trinken. 

Warum fahren einige auf WM-Qualis, auch wenn sie wissen, dass sie dort keine Blumenpötte gewinnen? Warum starten andere nicht bei Richtern mit sehr anspruchsvollen Parcours?

Warum holen sich manche nach Hunden mit überschaubaren Tempo einen Boliden? (nein, ich rede nicht von mir). 

Manchmal finde ich Fragen spannender als Antworten ... denn die Frage bleibt.


Sonntag, 12. März 2023

12 Stangen, was soll es bedeuten ...

Eigentlich wollte ich mit Jaro ja ins Turniergeschehen einsteigen, aber irgendwie sind wir eher bei der Autobahnmeisterei gelandet: eine Baustelle nach der anderen. Erst war die Wippe kaputt. Also eher so eine Art Katapult. Ja, Wippe aus der Garage geholt und neu aufgebaut. Dann war die Wand dran. Gut, Wand haben wir nicht in der Garage, aber zumindest im Baumarkt mal Zubehör für Regulatoren geholt und Wand neu aufgebaut. Das einzige, was wir wohl richtig gut aufgebaut haben (danke, liebste Feli), ist der Steg. Der klappt 99 Prozent. Dafür war dann der Slalom so richtig am Arsch. Beim ersten Mal ging gar nichts. Zweiter Anlauf war nicht viel besser - und irgendwie wurde es unser Frustgerät. Ich habe schon vor Wochen zu Peter gesagt, den Slalom müssen wir wohl auch noch mal neu aufbauen. 

Dann kam in Facebook die Werbung für den Onlinekurs von Anna Hinze. Da hatten wir ja schon den Welpenkurs für angehende Sporthunde. Gestern haben wir dann gleich mal losgelegt. 2 Stangen = 1 Törchen. Es fühlt sich einfach so mega gut und richtig an. Weg von "unerfahrener Hund, lass den erst mal einfädeln" hin zu "Hund und Slalom" und ich bin außen vor. 


Wow, ich finde, das sieht richtig gut aus schon: