Mittwoch, 30. Dezember 2020

Rückblick 2020 - oder: Was ist das Gegenteil eines Coronaleugners?

 



In den letzten 50-60 Jahre gab es wohl kaum ein Jahr, das fast ausschließlich von einem einzigen Thema bestimmt wurde. Die vergangenen 366 Tage haben die Menschheit polarisiert und gespalten, tiefe Keile in Familien und Freundschaften getrieben.  Worte wie "Corona-Leugner", "Verschwörungstheoretiker",  "Aluhutträger" sind in den selbstverständlichen Sprachgebrauch eingegangen.

Ignoranz und Intoleranz feierten nicht nur im Social Media fröhliche Urständ. Moralkeulen-Schwingen  wurde für viele zur Trendsportart 2020. Die einzige Sportart übrigens, die durchgängig stattfinden durfte. 

Für uns - für meine Familie und mich - war 2020 eigentlich eher ein gutes Jahr. Meine Nichte, die am Silvesterabend schwer verunglückte und lange im künstlichen Koma lag, hat überlebt und auch dank Familie wieder Lebensqualität - auch wenn es nie wieder sein wird, wie vorher. Meine Mama hat sich nach ihrem Sturz trotz aller Schmerzen und Beschwerden durchgekämpft - es wird nie wieder, wie es war, aber ich habe noch vor einem Jahr nicht damit gerechnet, dass wir noch einmal so viel entspannte Normalität haben werden.

Die Kündigung unserer Wohnung, in der Peter immerhin weit über 40 Jahre lebte, erwies sich im Nachhinein als Glücksfall: vor einem Jahr, also Ende 2019, sind wir auf unseren "Berg" gezogen, der für uns schon jetzt zur gefühlten Heimat wurde. Auf unserer neuen Terrasse hatten Slalom und Wippe Platz und sorgten neben Training für angemessene Bespaßung. In den wenigen Turnieren, die durchgeführt werden konnten, stieg Klein-Lassie erst in die A1 und dann in die A2 auf. Und die unfreiwillige Entschleunigung schaffte mehr Zeit für andere Hobbies wie Fotografie und Bildbearbeitung. 

2020 - ein etwas anderes Jahr also. Mit vielen Anstößen und Entwicklungen, die als Perspektiven für die nächsten Jahre durchaus positive Effekte haben könnten.

Das coronabedingte Homeoffice hat vielen Firmen gezeigt, dass Arbeit auch nachhaltiger und klimaneutraler gestaltet werden kann. Urlaub in Deutschland wurde wiederentdeckt. Das als spießig angesehene Camping fand wieder neue Freunde. Was aus diesen Impulsen werden kann, wenn die Impfung Corona als Pandemie tatsächlich besiegt, bleibt abzuwarten.

In wenigen Stunden wird aus 2020 das Jahr 2021. Ob und was sich ändert, liegt an jedem selbst. Und natürlich an dem Quäntchen Glück, der Prise Schicksal, dem Löffelchen Mut und dem unbeugsamen Willen, aus allem das Beste zu machen. 

Willkommen 2021! Ich bin sehr gespannt auf meinen ganz persönlichen kleinen Traum ...