Mittwoch, 28. Oktober 2020

Wut. Ich bin einfach nur wütend. ja, und auch traurig, deprimiert, fassungslos ...

 Der neue Lockdown ist da. Gnadenfrist bis nächsten Montag. Noch einmal Turnierluft schnuppern. Ich hoffe, das Virus weiß, dass es jetzt bis Montag zurückhalten muss ... bei aller Vorfreude auf das zumindest vorerst letzte Turnierwochenende stelle ich mir natürlich die Frage: wenn die Situation so verzweifelt ernst ist, dass unser Land mal wieder an die Wand gefahren wird, die gastronomische und kulturelle Szene auf mindestens Jahre lahmgelegt werden - WIE UM ALLER WELT KANN MAN NOCH VIER TAGE EINFACH SO WEITER MACHEN???? Da stimmt doch was nicht. 

Ich war von der Notwendigkeit des ersten Lockdown überzeugt. Und ich bin auch jetzt noch nicht zu den Aluhutträgern übergegangen. 

Aber den Aktionismus jetzt kann ich nicht nachvollziehen. Die Superspreader waren überwiegend in der Partyszene, im privaten Feierbereich und in grenzwertigen Industriezweigen aktiv. (Letztere werden hoffentlich so oder so bald der Vergangenheit angehören!).

Weder in der Gastronomie noch bei sportlichen Amateurveranstaltungen, nicht im Fitnessstudie oder in Spielhallen gab es nennenswerte Vorfälle. 

Trotzdem wird genau hier ein Riegel vorgeschoben - die Partygänger und Privatfeierer schert das nicht, die machen weiter wie bisher. 

Ganz bedenklich finde ich auch, dass ich sicher nicht die einzige bin, die mit ohnmächtiger Wut nicht nur die Ignoranten und Verweigerer verflucht, sondern auch die meines Erachtens völlig unverhältnismäßigen Maßnahmen der Regierung - also von Frau Merkel und den Länderchefs. Gab es da noch ein Parlament, dass man eventuell hätte fragen müssen?

Ich persönlich kann das für mich ja entspannt sehen. Ich lebe auf meinem Berg mit meinem Mann und meinen Hunden und meinem Homeoffice, koche und mache Bildbearbeitung und facebooke ... ich rege mich nicht für mich auf oder wegen mir, sondern ich mache mir Sorgen - um Menschen, die mir nahe stehen und denen wieder mal die Existenzgrundlage entzogen wird. Um Menschen, die ich nicht mal kenne und die am existentiellen Abgrund stehen. Und darüber, dass diese Maßnahmen falsch und überflüssig sind und wir alle wieder ganz umsonst Opfer bringen.