Donnerstag, 31. Oktober 2019

Seeadler, Kraniche und Lasses erste Pokale - Urlaub in Brandenburg 2019

Turnier und Urlaub zu verbinden hat ja mittlerweile Tradition bei Schwarz-Weiß-Blond.

Im September mussten wir wegen meiner kaputten Schulter unseren Ostsee-Urlaub absagen und waren dann nur ein paar Tage in Bad Lausick, damit sich die Fahrt zur Deutschen Meisterschaft wenigstens in dieser Hinsicht lohnt. Immerhin habe ich endlich mal die Eschefelder Teiche gesehen, von denen mein Vater seit meiner Kindheit erzählt (unvergessen die Geschichte, wie er mit seinen Kumpels in Teichhaus auf dem Dachboden übernachtet hat, die Ferngläser hingen an einem Geweih - und plötzlich kam der Ruf "Brachvögel, Brachvögel" - und die ganze Gesellschaft griff nach den Gläsern und rannte nur im Hemde hinaus ...). Auf den Spuren der Vergangenheit besuchten Peter und ich dann auch noch Grimma, wo mein Großvater stationiert gewesen war und mein Vater gezeugt wurde. Wirklich sehr nettes Städtchen - und auch der Campingplatz Landidyll ist eine echte Empfehlung fürs Campen mit Hund.

Nach Hyaluronspritzen und Krankengymnastik war ich dann Mitte Oktober soweit wieder hergestellt, dass wir nun endlich wirklich Urlaub machen konnten. Das Halloween-Turnier in Sperenberg (Am Mellensee) hatte ich schon vor Monaten für alle 3 Hunde gemeldet und gehofft, dass wir es tatsächlich auch dieses Jahr zu einem unserer Lieblingsturniere schaffen.

Vor dem Turnier hatte ich eine Woche auf dem Campingplatz in Heideblick gebucht. Ganz in der Nähe von Lübben, wo wir letztes Jahr waren, aber ein bisschen mehr JWD. 

Fast pünktlich um 5:15 verließ am 19. Oktober der weiße Koleos Münster. Fast 600 Kilometer lagen vor uns. Wir gönnten uns und den Hunden nur 2 kurze PPs und hatten nach siebeneinhalb Stunden und einer höchst abenteuerlichen Anfahrt durch die Pampa den Platz erreicht. Direkt am See und fast völlig allein hatten wir und die Hunde ideale Bedingungen. Unsere Vierbeiner konnten nach Herzenslust am See toben und Peter und ich genossen die fast unwirkliche Ruhe, die nur von Vogelrufen unterbrochen wurde. Kolkraben, Kraniche, Schwarzspecht und Grauammer waren fast unsere einzigen Gefährten.





Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück zu den Fischteichen nach Peitz. Hier waren wir 2006 mit meinen Eltern gewesen und auch 2018 hatten wir hier mehr oder weniger erfolglos Seeadler gesucht. Aber zumindest eine wirklich gute Kneipe hatten wir damals entdeckt und wussten, dass zumindest die Verpflegung gesichert war. Doch wie erhofft sollten die Teiche abgefischt werden und deshalb wurde das Wasser abgelassen. Fanden die Seeadler natürlich klasse - allerdings waren die Viecher offensichtlich zu vollgefressen, um uns mit größeren Flugmanövern zu begeistern. Meist saßen sie wie nasse Säcke auf den Sandbänken oder Bäumen ... aber das Bauernomelette war wieder einmal sensationell. 






Zurück am Wohnwagen baute ich den Steckslalom auf und bespaßte die Hunde mit ein wenig Agility.




Am nächsten Morgen ging es auf Kranichpirsch. Wir beginnen am Schlabendorfer See, im Naturschutzgebiet der Sielmann-Stiftung beim ehemaligen Dorf Wanninchen, das dem Bergbau zum Opfer fiel. Mehrfach überfliegen uns laut rufend kleinere Kranichketten, aber rastende Kraniche sind nirgends zu erblicken. Wir fahren weiter nach Freesdorf und biegen dort Richtung Goßmar ab. Auf halber Stecke liegt der Kranichturm. Den Weg nach oben spare ich mir dieses mal, von allen Seiten höre ich das Trompeten. Und als ich das Glas hebe, sehe ich überall Kraniche. Leider sind die meisten recht weit entfernt oder sitzen auf einer hohen Wiese, wo sie nur beim Starten und Landen zu erblicken sind. Wir improvisieren und zwischen Goßmar und Beesdau kommen wir endlich näher ran. Ein ständiges Kommen und Gehen, laut rufend nach Kranichart. Für gute Fotos reicht es nicht, aber mit dem Fernglas lassen sich die majestätischen Vögel gut erkennen und wir unterscheiden auch viele Jungtiere, die den trockenen Sommer gut überstanden haben.Unsere Mägen erinnern uns daran, dass die Mittagsstunde längst vorbei ist. Ich navigiere nach Hindenberg, wo wir letztes Jahr viele Kraniche auf einem frisch eingesäten Acker entdeckt und anschließend lecker im Kartoffelnest gegessen haben. Heuer nur 2 Kraniche und die Kneipe öffnet erst um 16 Uhr.In Lübbenau gäbe es zwar viele Lokalitäten, aber die Parkmöglichkeiten sind suboptimal für unsere Hunde. Also kaufen wir Hackepeter, Salate und Brötchen im Kaufland und fahren zurück, wo wir den Rest des Tages vor dem Wohnwagen chillen.







So langsam verlieren wir jegliches Zeitgefühl, treiben entspannt durch die Tage. Vormittags pirschen wir auf Vögel oder fahren nach Luckau und Lehde, nachmittags wird außer ein paar Slalomübungen nur gechillt. Für die Hunde ist es ein wahres Paradies, ungestört am See und auf der Wiese zu toben.

Freitag geht es dann weiter nach Mellensee, nur 56 Kilometer. Wir treffen alte Bekannte, lernen neue Nachbarn kennen und sitzen abends am traditionellen Lagerfeuer.

Samstag beginnt dann das Turnier. Es geht los mit der A0 und ich fühle mich schon sehr lebendig mit meinem laut klopfenden Herzen. Lasse und ich sind die ersten Starter des Tages. Leine ab. Sitz. Hinter das erste Hindernis. Focus und Go. Der Kleine läuft wie am Schnürchen. Hindernisse, Tunnel, Steg, Wand - alles kein Thema. Nach 21 Hindernissen sind wir fehlerfrei im Ziel. Und da wir die einzigen Starter sind, haben wir das Ding auch noch gewonnen. Ich bin so geflasht, dass ich nicht weiter traurig bin, das Hope und Myway dann patzen. Lasse gewinnt auch noch den Jumping und wir lassen den Tag entspannt und zufrieden am Lagerfeuer ausklingen.

Sonntag, es regnet. Die A3 beginnt und Myway läuft einen wirklich schönen Nuller. Platz 2. Hope toppt das dann noch mit Platz 1. Dann kommt Lasse. Sprung, Sprung, Wand, Sprung, Tunnel. Oops. Lasse bleibt am Tunneleingang stehen, guckt mich an. Frauchen, da ist es dreckig. Klar, hatte ja geregnet. Das Flauschbällchen geht dann zwar trotzdem in den Tunnel, es dauert aber eine Weile, bis er auf der anderen Seite wieder rauskommt und mich fassungslos anguckt. Ich kann ihn nur knapp motivieren, weiter zu laufen und wir gehen nach dem Steg dann direkt ins Ziel ...

Hope und Myway laufen auch im Jumping Nuller, allerdings knapp am Treppchen vorbei. Dafür hat Lasse beschlossen, dem Dreck im Tunnel zu trotzen. Oder jedenfalls fast. Bei 4 Tunneln kassieren wir 2 Verweigerungen - aber ich bin megastolz auf den Kleinen, dass er so tapfer arbeitet.

Allgemeine Abreise, kein Lagerfeuer. Wir genießen einen letzten entspannten Abend, am nächsten Morgen sind wir schon um kurz vor Acht auf der Piste. 

Die Turniersaison 2019 ist damit wohl dieses Jahr recht frühzeitig beendet, denn Schwarz-Weiß-Blond zieht um. Da unsere Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt wurde, mussten wir uns tatsächlich mal wirklich nach etwas neuem umsehen und nicht nur davon träumen. Morgen werden wir den Mietvertrag unterschreiben und dann geht es ans Renovieren und Packen. Mitte November wird Lasse operiert, die innenliegenden Hoden kommen dann endlich raus. Aber spätestes im Februar liegt all der Stress hoffentlich hinter uns und dann eröffnen wir die Turniersaison 2020!

Donnerstag, 15. August 2019

Unser Glück hat immer noch 16 Pfoten ...

Fly hat es erst mal geschafft, er ist lebenslustig und munter, das Fell glänzt, der Stuhl ist wieder problemlos. 

Dafür hat es Myway erwischt. Vermutlich allergisch auf einen Flohbiss hat er sich den ganzen Rücken mit Hotspots verziert. Das mit den Hotspots ist zwar wieder okay, aber ein großer Teil des Rückens ist rasiert und das sieht wirklich nicht schön aus. Aber zumindest der Kragen ist wieder Geschichte, statt dessen trägt er einen schicken Body in OP grün.

Wegen des Kragens haben wir Marburg mit Hänger abgesagt und ich bin nur mit den Shelties und dem PKW hochgefahren. Immerhin durfte Lasse mal Turnierluft schnuppern. Bei den A-Läufen habe ich die Zonen ausgelassen, weil er mir da noch nicht sicher genug ist. Aber im Spiel waren wir richtig gut und haben jeweils nur knapp gedisst.

Hopsi war wie immer megamotiviert, aber so wirklich lagen uns die Parours wohl nicht. Trotzdem haben wir uns auch in diesem Jahr für die Deutsche Meisterschaft in Deutzen qualifiziert. Macht ein wenig Stress, weil wir aus MeckVo ohne Hänger zurückkommen und dann am nächsten Tag mit Hänger nach Deutzen starten. Aber dabei sein ist ja nun mal alles.

Ein besonderes Jubiläum möchte ich nicht unerwähnt lassen: heute vor einem Jahr sind Myway und ich in die Nähe von Bad Segeberg gefahren und haben Lasse zu uns geholt. 

Habe gerade mal recht sentimental im Blog gestöbert und die ersten Tage und Monate nachgelesen ... 




Samstag, 8. Juni 2019

Regenbogen-Shooting ...

Nach dem kurzen Aufschwung ging es leider wieder bergab mit Fly. Der Kot war immer weniger geformt, wurde flüssig - trotz Schonkost, Karotten, Milchreisschleim.

Prophylaktisch gab ich Panacur, weil die Girardienschnelltests wohl nicht zuverlässig sind.

Als Fly vorgestern nicht mit mir spazieren gehen wollte bzw. nur so eher widerwillig mittrulchte, fuhr ich mal wieder zum Tierarzt. Tränenüberströmt, ich dachte wirklich, es wäre nun Zeit.

Doch der Tierarzt, der uns schon an der Tür erwartete, schüttelte nur den Kopf. Nein, es ist noch keine Zeit ihn gehen zu lassen. Wieder mal Spritzen und Barium, um den Magen auszupolstern. 

Seit gestern geht es wieder mal besser. Ich wage noch gar nicht, mich wirklich zu freuen. Und ich bin froh, dass ich unseren Pfingsturlaub gecancelt habe, Zuhause hab ich doch mehr Möglichkeiten - und vor allem den Tierarzt in der Nähe. 

Hier ein paar Fotos aus  unserem Regenbogen-Shooting - nein, er sieht wirklich noch nicht aus, als ob er gehen möchte ... 







Immer diese ätzenden Familienfotos ... :D

Montag, 27. Mai 2019

Dem Tod noch mal von der Schippe gehüpft ...

Als ich letztes Wochenende vom Turnier kam, erzählte mir mein Mann als erstes, dass Fly unendlich viel Gras frisst und kotzt. 

Okay, kommt vor. Doch Montag kam massiver Durchfall dazu. Also Dienstag morgen gleich zum Tierarzt. Kotprobe bezüglich Giraridien negativ. Spritzen. Ohne Ergebnis. Mittwoch Blutprobe, Leukos erhöht. Wieder Spritzen. Fly konnte nicht mehr laufen, blutiges braunes Wasser lief auf ihm heraus, wurde in Krämpfen herausgepresst. Donnerstag wieder die selben Spritzen mit dem selben Ergebnis. Meine Familie nannte mich Tierquäler, weil ich Fly nicht gehen liess. Aber Fly kämpfte. Er lief auch wieder Treppen (wenn ich ihn liess). Er klagte nicht, er war tapfer, machte den Eindruck, dass das alles gar nicht so viel Aufhebens bräuchte. 

Freitag wieder Spritzen. Und Kontrastmittel, um den Magen-Darm-Trakt zu polstern. Ohne sichtbares Ergebnis. Nur Fly vermittelte irgendwie ein für uns nicht nachvollziehbares Gefühl von " es wird". 

Samstag hatte ich fast keine Kraft mehr. Kam mir selber grausam vor, dachte schon, dass Fly sich nur für mich quält. Hab einen großen Topf Morosche Karottensuppe gekocht (bekam er schon die ganze Zeit, aber mehr so löffelweise), war in der Apotheke und hab Perenterol Junior gekauft. Nun gab es große Portionen Suppe, Perenterol und Enterozoo.

Auch nach der dritten Dosis quälte sich Fly ein paar Tropfen Blut raus - auch in der Wohnung konnte er den Stuhl nicht mehr kontrollieren.

Ich wusste, dass der Tierarzt Sonntag morgen Notdienst hatte - und ich hatte den Entschluss gefasst, dass ich Fly gehen lassen würde. Es war ein Tag der unendlichen Tränen, zu viel des Weins und kein Essen. Nachts kamen noch die Mädels, um sich von Fly zu verabschieden. 

Sonntag morgen - wieder hatte Fly seinen Kot nicht halten können. Aber da war ein Häufchen, keine Wurst, aber zumindest ansatzweise geformt. 

Ich bin nicht zum Tierarzt gefahren, hab meine Therapie fortgesetzt und als ich vom Geburtstag meines Bruders zurückkam, hatte der kleine Spanier endlich wieder festeren, wenn auch weichen Kot abgesetzt. 

Montag morgen dann die ersten Würste.

Ich weiß, definitiv kein appetitliches Thema. 

Aber hätte ich nicht auf meinen Bauch gehört, darauf, dass Fly sich nicht aufgegeben hat, sondern leben wollte - dann wäre Fly jetzt tot. 

Deswegen finde ich diese Geschichte auf-schreibenswert. 




Sonntag, 19. Mai 2019

Litte Lord Lasse ist jetzt Begleithund - Myway gewinnt die Kombi in Gernsheim und die Koboldprinzessin dreht voll auf ...

Mein Mann sagte mir noch am Vorabend der Prüfung, dass Dauerregen angesagt ist. Ich hätte ihn erwürgen können, auch wenn er nur der Überbringer der schlechten Nachricht war. Mitten in der Nacht wachte ich auf - und höre den Regen trommeln und pladdern. Jedes Mal wenn ich nach einem kurzen Nickerchen wieder wach wurde, war der Regen eher noch stärker geworden. Na super, Begleithundeprüfung im strömenden Regen ist ja schon übel genug - aber mit einem Zuckerwatte-Sheltie ... 
Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, hoffte ich bis zum Schluss, dass es in Zellhausen nicht regnen würde. Die Hoffnung starb nach einem Blick auf das Regenradar. Nicht besser wurde die Lage durch den beißenden Gestank von dem Brand einer Lagehalle im Aschaffenburger Hafen. 

Team 2 waren wir. Zum Glück war ich als erste dran. Leinenführigkeit war okay, in der Freifolge sprangen uns einige Blümchen in den Weg. Aber trotz Regen arbeitete Lasse tapfer, bekam in Abruf aus dem Platz sogar ein vorzüglich und legte sich dann klaglos in den strömenden Regen auf den Ablageplatz. Da ich keinen Hut aufsetzen wollte, um den Sheltie nicht zu irritieren, war ich fairerweise genauso nass wie Lasse. Aber wir hatten Teil 1 bestanden. Zufrieden drehte der Wettergott den Hahn zu. Nach dem dritten Team folgte übergangslos der Außenteil. Auch hier war Lasse megabrav und lies sich auch nicht bange machen, als Frauchen sich mal verstecken musste. Ganz dicht musste ich vor die Richterin, die mir dann die Hand schüttelte und zur bestandenen BH gratulierte. Ich hätte echt heulen können und ein paar Tränchen hab ich tatsächlich verdrückt.



Jetzt können Lassie und ich ganz entspannt im Agility-Training so richtig durchstarten.




















Da ich ja seit August mit 3 Hunden auf Turnier bin, habe ich mir auch ein größeres Zelt nebst passendem Stuhl zugelegt. Ein Kyham screendome, gebraucht aber top in Schuss. Der erste Einsatz war in Biblis, wo uns zu unserem Glück vor allem eine Heizung gefehlt hätte. Schweinekalt war es, auch wenn dem Läufer durch den - je nach Laufrichtung - abschüssigen oder ansteigenden Parcours zumindest vorübergehend warm wurde.







Meine Hunde waren auf jeden Fall in Streberlaune: Hope war einfach nur mega führig, belegt 2x den zweiten Platz im A-Lauf, einmal den dritten und im Jumping genau umgekehrt. Damit haben wir an 3 Wochenenden so viele Punkte für die Deutsche Meisterschaft gesammelt wie 2018 an wesentlich mehr Tagen - ob es reichen wird, wird sich zeigen.

Myway wollte wohl dem Lasse gleich mal zeigen, wo es langgeht: 2 x Platz 3 im A-Lauf, gestern in Ilvesheim Platz 2 und heute in Gernsheim den sagenhaften 1. Platz. Ohne Zeitfehler. Und auch in den Jumpings hat er zweimal den 3. Platz belegt und heute den 2. Platz - damit die Kombi gewonnen. 

Mehr noch als Preise und Platzierungen freut mich natürlich, dass er wirklich immer besser arbeitet und mit mir immer mehr zum Team zusammenwächst.


Das Körbchen habe ich von Myways Preisgeld gekauft

Toben am Neckar in Ilvesheim

Sorgen mache ich mir um unser viertes Rudelmitglied. Fly hat Magenprobleme, frisst viel Gras, kotzt und ist insgesamt sehr abgeschlagen. Ich hoffe mal, es liegt nur am Wetterumschwung ...

Freitag, 17. Mai 2019

Quo vadis Agility?

Als ich 2007/08 mit Agility anfing, gab es eigentlich nur ein Motto: Agility is Fun. Und die etwas Leistungsorientierteren wurden mit "Wer Scheiße führt, muss mit Scheiße zufrieden sein" (Hinky Nickels) auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt. A3 war damals wie heute das hehre Ziel - damals reichte es dafür auch schon, dass der Hunde alle Geräte sauber abarbeitete ... daran scheiterten Donna und ich an meiner Slalomphobie.

Nach unserer verletzungsbedingten Zwangspause wurde ich 2012 mit den Neuigkeiten "es gibt jetzt Außen" und "Belgier sind nicht mehr statisch, sondern man bewegt sich dabei" begrüßt - wer erinnert sich noch heute an Belgier auf der Stelle und alle Hürden nur von vorne anzuführen?

Dann gab zunehmend immer mehr Leistungsrassen wie Border, Belgier und Aussies - in Medium und Small kamen zu den Terriern Shelties und Papilotten.

Irgendwann kamen dann die Agility-Hallen, die ganzjährigen Trainings- und Turnierkomfort sicherten. Immer mehr Trainer, die semi- oder professionell die Erfolgswilligen auf immer neue Standards hoben. Internationale Richter forderten die Teams mit ganz neuen Parcoursrafinessen. Belgier und Franzosen waren old-fashioned, die modernen Führvarianten kamen aus Finnland und hatten wohlklingende englische Namen.

Für die Anhänger des "Agility-is-Fun" (von manchen etwas herablassend als "Hausfrauen-Agility" bezeichnet) gab es das Reservat der "Feld-Wald-und-Wiesen-Turniere". Ob im Sommer Outdoor oder im Herbst/Winter in der Reithalle - hier standen Parcours, auf die man im  ehrenamtlichen Vereinstraining vorbereitet wurde. 

Ich kenne genug Starter, die gar nicht erst in Mendig oder Östringen starten, weil sie sich diesen Parcours nicht gewachsen fühlen.

Nun gut, diese beiden Agi-Welten laufen ja schon eine Weile parallel - allerdings werden gerade in diesem Jahr auch in den sogenannten "Feld-Wald-und-Wiesen-Turnieren" immer mehr Parcours von den "jungen" Leistungsrichtern gestellt, die aus ihrer Geschichte heraus eher der Hallen-Leistungsklasse" zugehören.

Die Landesmeisterschaft des HSVRM verlangt 2019 erstmal Qualis, die an die der Deutschen Meisterschaft erinnern.

Ist das das Ende des "Breiten-Agility"? Welche quali-suchenden Starter melden nächstes Jahr noch Outdoor-Turniere? Gleicher Leistungsanspruch im Parcours bei ganz anderen Bodenbedingungen? Und was mit den Startern aus dem "Hausfrauen-Agility"? 

Ich bin schon gespannt, wo es mit "meinem" Agility hingehen wird ...

Samstag, 27. April 2019

Little Lord Lasse ...


Zugegeben, der kleine Lord Fauntleroy polarisiert. Meine Mutter findet ihn unerträglich altklug, für meine Mädels und mich gehört er zum weihnachtlichen Pflichtprogramm.

Wie ich allerdings auf die Verknüpfung von Cedrik zu Lasse kam - keine Ahnung. War irgendwann in dieser gedanklichen Schwerelosigkeit kurz vor dem Einschlafen oder Aufwachen. 

Und ohne diese spontane Idee jetzt auf den Prüfstand stellen zu wollen: ich finde, es hat was. Lassie ist schon wirklich ein ganz schön wenig altklug, dabei immer bemüht, möglichst alles richtig und bloß nichts falsch machen zu wollen.  

Aber egal wie man den kleinen Schatz filmisch einordnen möchte: bei uns hat seine Lordschaft auf jeden Fall seinen Platz gefunden. Und ergänzt das Rudel perfekt. So viel Harmonie und Sonnenschein hatte ich irgendwie noch nie. Und das betrifft natürlich nicht nur Lasse, sondern die gesamte Chaostruppe.

Im Moment ist ein ziemlicher Fokus auf der Begleithundeprüfung, die am 11. Mai stattfinden soll. Eigentlich weiß Li-La-Lassie worum es geht. Bombastische Ablage, ganz viel will-to-please bei der Fußarbeit. Aber wie sagte der Richter bei der letzten BH mit Myway: ich hätte es dem kleinen Sheltie unglaublich schwer gemacht und in meiner Nervosität völlig abartige Kehrwendungen gemacht, Winkel gelaufen wie ein Hase Haken schlägt ... also liegt das Problem nicht bei Lassie, sondern bei mir.

Außerdem haben wir das Wackelbrett für die Wippen-Vorbereitung ausgepackt und trainieren natürlich die Zonen. Letztes Wochenende hat Lassie sogar schon in der Halle in Östringen mit trainiert - da geht es aber mehr um Triebaufbau, Gerätefokus und natürlich vor allem um Spaß!






Samstag, 16. März 2019

Update 2019 - läuft!

Nach meinem letzten Post über den Herbsturlaub ging die Agility-Outdoor-Saison denn auch zu Ende und wir verbringen die Wochenenden im Agi-Mobil, das meist in Östringen parkt. Dort sind wir auch prickelnd in 2019 gestartet, das nun bald schon zu einem Drittel wieder rum ist.

Aber immerhin ist nun Frühling im Anflug.

Li-La-Lassie hat diese Woche seine Zahnsanierung überstanden. Seine Tierarzt-Phobie haben wir im Vorfeld mit Leberwurst-Trainingseinheiten auf dem OP-Tisch bekämpft. Ich bin ja schon echt dankbar, dass ich so ein engagiertes Tierarzt-Team zur Seite habe. Vor der Narkose hatte ich trotzdem ziemlich Panik - Bein rasieren, Nadel in die Vene ... und das bei dem kleinen Meckerling??? Aber auch Hund wächst mit seinen Aufgaben. Lasse war einfach nur megatapfer und hat erst gezappelt, als die Kanüle festgeklebt werden sollte. Und bäm, schon schlief er. Wer jemals dabei war, wenn ein Hund über die Regenbogenbrücke gegangen ist, weiß, wie nah Narkose und Tod beieinander liegen. Aber schon eine halbe Stunde später rief mich Caro vom Tierarzt an, es wäre alles überstanden, alle Zähne konnten erhalten bleiben und ich sollte doch besser da sein, wenn er aufwacht.

Aufwachen ist eigentlich nur unwesentlich besser als einschlafen. Lassie hing wie ein Schluck Wasser in der Kurve in meinem Arm und guckte wie ein Teenie nach dem ersten Alkoholexzess. Irgendwie aufzustehen war nicht so ganz seine Motivation. Nach einer Stunde durfte ich Lasse dann mit nach Hause nehmen. Die anderen Hunde waren schon etwas irritiert von seinem Zustand. Ich stellte sein Körbchen zu mir in die Küche und dort blieb er auch erst mal liegen. Bis es klingelte. Da stürmte er mit dem Rest des Rudels an die Tür. Adrenalin wirkt eben Wunder. Aber nachdem nichts weiter passierte und der Pegel wieder runter ging, taumelte er wie im Vollsuff zurück ins Körbchen. 




Als er dann noch erbracht, holte sich Frauchen mal schnell Rat bei Caro - aber alles noch im grünen Bereich. Und schneller als gedacht, war der kleine Meckerling wieder fit und verlangte nach Nahrung ... Jetzt noch die Hoden raus und die Wolfskrallen hinten und dann haben wir den TA-Kram hoffentlich ein für alle mal hinter uns.

Wir brauchen ja auch Zeit und Konzentration für Agilitytraining und die Vorbereitung auf die Begleithundeprüfung. Lassie liebt mittlerweile Tunnel, lernt die ersten Führtechniken und wir arbeiten an der Grundstellung und der Ablage. 

Ob es an der "Konkurrenz" durch Lassie liegt oder einfach am Alter - Shelties brauchen ja gerne mal was länger - aber Myway wird insgesamt immer sicherer und souveräner und das zeigt sich auch im Agility. 4,76 m/s hatten wir letztes Wochenende - und es hat megaviel Spaß gemacht. Mittlerweile ist Frauchen der alleinige Störfaktor, wenn es mal nicht läuft.




Das Hopsi ist und bleibt das Hopsi. Sie liebt es, mit mir im Agilityparcours zu arbeiten und ist mit den Jahren immer schneller und "bissiger" geworden. Mit Hope zu starten ist einfach das Allerbeste - wir kennen uns, vertrauen uns, sind ein Team. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass irgendwann mal der allerallerletzte Lauf sein wird. 


Fly ist gestern 14 Jahre alt geworden und es geht ihm soweit gut. Allerdings kommen wir ohne Cortison nicht lange aus, er trinkt sehr viel und muss sehr viel Pipi machen - das geht dann oft in die Wohnung.

So vergehen die Tage viel zu schnell. Manchmal denke ich, einfach die Zeit anzuhalten wäre das Beste. Aber dann gäbe es auch keine Entwicklung, keinen Fortschritt, ich würde mit Lasse nie die BH laufen, nie meinen ersten Start im Agility haben ... also bleibt wohl nur, jeden Moment zu genießen und damit kostbarer und unvergesslicher zu machen ...

Heute stürmischer Spaziergang ...